16.07.2018 03:37

Migranten aus Italien

Die Geschichte der italienischen Migranten in Deutschland begann bereits im Mittelalter. Damals waren sie gesuchte Architekten, Baumeister und Künstler. Außerdem überquerten zahlreiche Italiener die Alpen, um als wandernde Händler und Arbeiter saisonal in Deutschland zu arbeiten.

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Die Geschichte der italienischen Migranten in Deutschland begann bereits im Mittelalter. Damals waren sie gesuchte Architekten, Baumeister und Künstler. Außerdem überquerten zahlreiche Italiener die Alpen, um als wandernde Händler und Arbeiter saisonal in Deutschland zu arbeiten.

Um 1860 begann eine größere Welle der Einwanderung aus Italien, als Facharbeiter für den Bau neuer Eisenbahnstrecken gesucht wurden. Die Italiener galten als begehrte Spezialisten im Trassenbau. Von 1860 bis zum zweiten Weltkrieg kamen fast 1,5 Millionen Italiener nach Deutschland.

Während des Krieges sorgte ein Wanderungsabkommen zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und dem faschistischen Regime Italiens für zahlreiche in deutschen Fabriken, Bergwerken und auf Baustellen arbeitende Italiener. Mit dem Sturz der Regierung Mussolinis 1943 wurden diese, bis dahin privilegierten Gastarbeiter, zu Zwangsarbeitern.

1955 wurde das Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und Italien beschlossen. Die daraufhin angeworbenen italienischen Arbeitsmigranten kamen überwiegend aus den unterentwickelten Regionen im Süden des Landes. Trotzdem waren viele der angeworbenen Arbeitskräfte ausgebildet. Das änderte sich ab 1957: Nun konnten italienische Gastarbeiter als EWG-Angehörige im Rahmen der Freizügigkeitsverordnungen nach Deutschland kommen. Diese Möglichkeit nutzten vorwiegend schlecht gebildete Arbeitnehmer. Daraus folgte, dass sich unter den italienischen Gastarbeitern mehr schlecht Gebildete befanden als unter den Migrantengruppen, die über Anwerbeabkommen ins Land kamen. Deswegen ist es auch heute noch so, dass die 520.000 italienischen Migranten in Deutschland meist im unterprivilegierten Sektor des Arbeitsmarktes beschäftigt sind. So verfügen nur 57% der Italiener über eine in Deutschland abgeschlossene Berufsausbildung und 72% haben entweder keinen oder einen niedrigen Bildungsabschluss (2007). Im Schulsystem besuchen dementsprechend fast 40% der italienischen Kinder eine Hauptschule.

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung

 

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