Textversion
In manchen Mails wird dem Empfänger ein Millionengewinn oder ein Auto versprochen, in anderen geht es um besonders billige Pillen oder ein unerwartetes Erbe. Diese Mails kommen täglich, manchmal stündlich, das nervt! Wir haben uns gefragt, woher diese Flut an Spammails eigentlich kommt.
An dem Geschäft mit Spammails sind verschiedene Spieler beteiligt: Die Verkäufer sammeln Mailadressen und bieten diese zum Verkauf an, die Käufer der Mailadressen nutzen diese, um Werbekampagnen zu verbreiten und dafür benötigen sie einen Ort, von dem aus sie die Mails verschicken können.
Wie sammelt der Verkäufer die Mailadressen? Das geschieht mit sogenannten Harvestern (engl. Erntemaschine), Computerprogrammen, die das Internet durchforsten und Mailadressen am @ erkennen und einsammeln.
Und wie verschickt der Käufer der Mailadressen seine Werbekampagnen? Jede der Werbemails wird an mehrere Millionen Mailadressen geschickt. Das geschieht überwiegend von Rechnern aus, die mit dafür geeigneten Programmen infiziert sind. Die Besitzer der Rechner bemerken nichts davon.
Und wer verdient im Geschäft mit den Spammails? Der Adressensammler erhält für eine Millionen Mailadressen zwischen 20 und 40 Euro. Auch für die auf vielen Rechnern installierten Programme zum Versenden der Mails werden nur kleine Beträge bezahlt. Nach einer Studie der University of California in Berkeley ist es außerdem sehr schwer über Spammails Umsatz zu generieren: Bei einem Versuch mit Werbung für Pharmaprodukte fanden die Wissenschaftler heraus, dass für einen Kauf mehr als zwölf Millionen Emails verschickt werden mussten.
Wesentlich lukrativer dürften Spammails sein, in denen Identitäten gestohlen werden. Wer durch diese Emails etwas gewinnen oder bestellen möchte, muss oft persönliche Daten wie Kontoverbindung, Kreditkarten- oder Personalausweisnummer preisgeben. Gelingt den Spammern dies, so sind unter Umständen größere Gewinne zu machen.